Ziel einer Volkshochschulexkursion der Außenstelle Mahlberg waren am Samstag, 25. Juni 2016, drei Burgen an der südlichsten Grenze des Elsass zur Schweiz und die Festung in Belfort. 15 Teilnehmer waren der Einladung von Burgenkenner Norbert Klein gefolgt, diese unbekannten Burgen am Rande des Schweizer Juras kennen zu lernen.
Der aussichtsreiche Auftakt bildete die Burg Landskron im Dreiländereck. Vom stattlichen Bergfried bieten sich herrliche Blicken auf die Stadt Basel, den südlichen Schwarzwald und die bewaldeten Ausläufer des Juragebirges. Die strategische Lage zwang vor 360 Jahren den französischen König Ludwig XIV. diese mittelalterliche Burg durch seinen Festungsbaumeister Vauban in eine Festung auszubauen.
Die zweite Burg wurde vom Adelsgeschlecht Morimont im Mittelalter an der Grenze zu den Eidgenossen auf einem Bergkegel erbaut. Die gleichnamige Burg musste jedoch nach der Erfindung des Schwarzpulvers und dem darauffolgenden Einsatz von Kanonen mit stattlichen Rundtürmen mit bis zu 18 m Durchmesser ebenfalls zu einem wehrhaften Bollwerk ausgebaut werden. Allerdings wurde auch diese Festung im Dreißigjährigen Krieg zerstört, so dass nur noch Ruinen von der einst stattlichen Herrschaft zeugen.
Hoch über der Stadt Ferrette hatten die Grafen von Pfirt, die auch zahlreiche Landvögte des Elsass stellten, ihren Stammsitz auf einer zweiteiligen Höhenburg. An ihrer Zerstörung waren die ewigen Fehden mit den benachbarten Eidgenossen Schuld. Noch heute trägt der Fürst von Monaco nicht nur den Adelstitel aus dem Hause der Grimaldi, er hat auch den Grafentitel der von Pfirt geerbt und besucht zuweilen das kleine elsässische Dörfchen Ferrette.
Zum Abschluss wurde noch die gewaltige Festungsanlage in Belfort besichtigt. Obwohl ebenfalls von Vauban im 17. Jahrhundert konstruiert, hielt sie der deutschen Belagerung im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 stand, so dass der Bildhauer Frédéric Bartholde zu Ehren der standhaften Verteidiger 1880 den gewaltigen Löwen von Belfort schuf. Sicher war dieser Löwe Vorbild für den Lahrer Bildhauer August Sieferle, der 1928 den Löwen auf dem Lahrer Bahnhofsplatz schuf. Deshalb könnte diesem Künstler auch der Name „Bartholdi von Lahr“ gebühren.
Bericht & Bilder: Norbert Klein