In dem Archiv der VHS sind natürlich auch die alten Programmhefte abgelegt. Hier eins das vor 30 Jahren ausgelegt wurde.
Bei manchen Themen merkt man, dass diese immer (wieder) aktuell sind. So beschäftigt sich „Unser täglich Brot gib uns heute“ mit dem Dilemma der Landwirtschaft – einerseits internationaler Markt und Industralisierung der Nahrungsproduktion, andererseits Ökologie und gesunde Ernährung. Weitere Themen:
- Arbeitszeitverkürzung
- Soll man heute noch studieren
- Europa vor der Wahl
Bei manchen Themen sieht man wie das Programm natürlich auf aktuelle Entwicklungen und Umstände ausgerichtet ist. So haben damals noch die Kanadier ihre Spuren im Programm hinterlassen. Unter „Lahr is our second Home” gab es verschiedene Angebote:
- Kanadische Medien in Lahr
- Kanadier in Lahr
- Deutsch für Kanadier
Zwischen den Programmbereichen gab es deutliche Verschiebungen. So nehmen heute Gesundheits- und Bewegungsangebote einen größeren Raum ein.
Was hat sich verändert
Die VHS-Geschäftstelle war damals in der Schillerstrasse 4 und die Volkshochschule wurde von Gerd Möllmann geleitet. Anmeldungen waren schriftlich und persönlich möglich. Eine Telefonische Anmeldung war nicht vorgesehen und Email und Internet waren noch weit weg. Ein Englisch-Kurs (15 mal 90 Minute) hat damals 56 DM gekostet (Heute kostet ein entsprechender Kurs etwa 87 Euro – was gut die Inflation der letzten 30 Jahre widerspiegelt). Statt Photos im Programmheft wurde viel mit Zeichnungen und Karikaturen gearbeitet.
Mein Lieblingskurs (den ich wahrscheinlich besucht hätte) ist „Badische Spezialitäten“ – denn in meinen drei Jahren in Bremen habe ich die doch tatsächlich vermisst. Und dies stand im Kurs auf dem Menü:
- Schneckensüpple
- Chratzete
- Lauchkuchen
- Rehgulasch
- Hechtklöse
- Spätzle
- Tannenhonigparfait
Und zum Geleit gab es ein Grußwort von dem damaligen Lahrer Oberbürgermeister Werner Dietz:
„Der pädagogische Beirat der VHS Lahr hat in seiner Sitzung ein umfangreiches Programmangebot verabschiedet. Er hat damit seine Bereitschaft bekundet , die Erwachsenenbildung auch weiterhin als Teil der „Kommunalen Daseinsvorsorge“ zu betrachten. Wir hoffen und wünschen, daß unsere Bürger die gebotenen Möglichkeiten zum persönlichen Nutzen und zum Wohl unserer Gemeinschaft annehmen.“
(gebloggt von Wilhelm Adt)